Über die Jagd

Jagd ist so viel mehr als das Erlegen von Wild. Auch wenn der Spruch des spanischen Philosophen José Ortega y Gasset inflationär gebraucht wird, bringt er es dennoch auf den Punkt: „Man jagt nicht um zu töten, sondern man tötet um gejagt zu haben.“ Das Betätigen des Abzuges ist nur ein minimaler Teil des Ganzen.

Jagd ist ein Weg, eine Lebenseinstellung, eine Philosophie und auch ein Entschluss, nicht alles Mögliche zu tun, um die menschliche Überlegenheit auszuspielen.  Ortega schreibt in seinen „Meditationen über die Jagd“, „Anstatt alles zu tun, was er als Mensch tun könnte, legt er seinen übermäßigen Gaben Schranken auf und bemüht sich, die Natur nachzuahmen, das heißt, er macht aus freiem Entschluß einen Schritt zurück und gliedert sich ihr ein.“

Diese Einstellung zur Jagd muss immer wieder überdacht und verändert werden. Denn die Technik bietet ein Füllhorn an Möglichkeiten. Ralf Bonnekessen erzählt auf Jäger.TV die Geschichten vieler unterschiedlicher Jäger. Es gibt nicht die eine Jagd, vielmehr ist sie für jeden anders. Das macht sie so vielfältig und gleichzeitig so reizvoll.

Außerdem wächst der Jäger mit und an der Jagd. Wissen mehrt sich, Einstellungen verändern sich. Die Wärmebildtechnik versetzt den Jäger in eine ungeahnt machtvolle Position. Diese Technik sinnvoll zu nutzen ohne den Kern der Jagd zu verlieren, ist eine große Herausforderung.